Hach, ein weiteres herrlich himmlisches Gericht, wenn auch nicht mehr ganz so einfach. Das leckere Aloo Kofta ist seine Zeit jedoch vollkommen wert, denn die kleinen Kartoffelköfte schmecken nicht nur in der Sauce ausgesprochen gut. Sie lassen sich auch perfekt mit anderen Gerichten kombinieren. Bei uns gibt es daher meist gleich zwei Portionen davon. Eine für das Aloo Kofta Curry und die Zweite für die Mittagspause am nächsten Tag, falls sie so lange überleben…
Aloo Kofta
In den Teig für die Köfte kommen neben zerstampften Kartoffeln noch geriebener Pecorino. Natürlich kann man auch andere Käsesorten benutzen. Ich habe auch mit Parmesan und Paneer gute Erfahrungen gemacht, bevorzuge jedoch klar den milden Pecorino. Das Ganze wird abgerundet durch gehackte Petersilie oder Koriander und Garam Masala. Die Bindung wird erzeugt durch Maisstärke, ihr braucht also keine Eier. Ersatzweise funktioniert das ganze auch mit Semmelbrösel. Die Sauce ist im Prinzip wie die Basis jedes Currys: Zwiebeln, Tomaten und ein Haufen Gewürze vereinigen ihre Aromen. Um das ganze etwas sämiger zu machen, püriert man eine Handvoll Cashews mit Kokosmilch oder Wasser. Das gibt dem ganzen eine ganz spezielle Note und ist auch sonst ein guter Ersatz für Sahne beim Kochen.
Ob ihr die Köfte am Ende übrigens noch kurz in der Sauce warm werden lasst, oder sie nur wie ich dekorativ hineinlegt, bleibt vollkommen euch überlassen 😉
Übrigens…
Habt ihr schon bemerkt, dass das inzwischen schon das neunte Indische Gericht in Folge ist? Langsam wird es eng, auch mit meiner Kreativität 😉 doch es neigt sich dem Ende zu und ich freue mich auch wieder mal Nudeln zu kochen, wenn auch ich indisch einfach liebe ♥ Ein Gericht möchte ich die Tage auch noch unbedingt mit euch teilen Dal Bukhara, das habe ich letztes Jahr meinem Liebsten zum Geburtstag gekocht und mir damals schon gedacht wie schade es eigentlich ist, dass man hierzulande die Urdbohne gar nicht kennt. Ich zu mindestens kannte sie bis dato nicht!
Noch schnell ein bisschen Hindi lernen?
Aloo – Kartoffel
Jetzt aber schnell zum Rezept, oder? 🙂
Motivation
Da ich vorgestern gefragt wurde ob ich eine spezielle Verbindung zu Indien habe, dachte ich mir ich kläre das kurz auf. Nein, ich habe keine Verbindung zu Indien als Land oder der Kultur. Ich mag nur dieses urdeutsche Essen nicht sonderlich, komisch irgendwie, oder? Aber Schweinshaxe und Roulade sind nicht nach meinem Geschmack. Auch so Gerichte wie ein Bauerntopf oder die klassische Buttercremetorte. Das werdet ihr daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals hier finden. Aber die asiatische Küche (Indien, Japan, …) liegt mir geschmacklich sehr nahe, vorausgesetzt es ist nichts zu exotisches enthalten. Hühnerfüße muss ich nun wirklich nicht essen 🙂
Letztes Jahr hat es mir dann die indische Küche angetan und seither koche ich einfach unheimlich gerne indisch. Das ist immer so leicht und unglaublich lecker.
Jetzt aber zu meiner momentanen Motivation. Ich möchte euch einfach zeigen wie einfach es ist indisch zu kochen und wie verdammt lecker das ist. Frei nach dem Motto, keine Angst vor fremden Küchen! Außerdem ist es unglaublich gesund, denn zum einen enthalten die Gerichte alle Maßen an Ingwer und gerade die Dals sorgen mit den Hülsenfrüchten für ordentlich Eiweiß.
Und wenn das hier am Sonntag (Am Freitag gibt’s trotzdem Pizza 🙂 ) vorbei ist, dann kümmer ich mich wieder um die türkisch-persisch-arabische Küche.
Alles Liebe
Caro
Rezept
- 200 - 250 g Kartoffeln (mehligkochend ersatzweise vorwiegend festkochend)
- 40 g Käse (Pecoriono*, Parmesan*, Paneer*, ...)
- 0,25 TL gemahlene Chilis oder 0,5 TL Deggi Mirch oder 0,5 TL Paprika (mild)
- 0,25 TL Garam Masala
- 1,5 EL Maisstärke
- 1 EL gehackte Petersilie/Koriander
- 50 g Zwiebeln
- 150 g Tomaten oder Passata (passierte Tomaten)
- 20 g Cashews
- 2 EL Kokosmilch oder Wasser
- 2 EL Sahne oder Kokosmilch
- 1 Lorbeerblatt
- 10 g Ingwer
- 2 Knoblauchzehen
- 0,5 TL Koriander
- 0,5 TL Kreuzkümmel
- 0,5 TL Garam Masala
- 0,25 TL gemahlene Chilis oder 0,5 TL Deggi Mirch oder 0,5 TL Paprika (mild)
- 0,25 TL Kurkuma
- 2 EL Ghee / Öl
- Öl zum frittieren der Köfte
- Salz
- Zitronensaft
- Kartoffeln waschen und entweder mit Schale kochen oder geschält dämpfen. Käse fein reiben und Koriander/Petersilie waschen und klein schneiden.
- Zwiebeln schälen und fein würfeln. Tomaten waschen und würfeln. Ingwer und Knoblauch schälen und fein reiben/pressen/mörsern. Cashews 10 Minuten in heißem Wasser einweichen, dann mit 2 EL Kokosmilch oder Wasser mit dem Pürierstab oder im Multizerkleinerer fein pürieren. Die gemahlenen Gewürze bereitstellen.
- EL Öl/Ghee in einer Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen, das Lorbeerblatt dazugeben, dann die Zwiebeln goldgelb braten. Ingwer-Knoblauch-Paste dazugeben und mitbraten bis sich der charakteristische Duft freisetzt. Dann die Tomaten und gemahlenen Gewürze dazugeben. Unter rühren braten, bis die Tomaten gar sind und sich Öl an der Pfanne absetzt. Vom Kochfeld nehmen und abkühlen lassen. In ein geeignetes Gefäß geben und pürieren, ggf. etwas Wasser oder Kokosmilch zugeben.
- Die Saucenbasis zurück in die Pfanne geben. Das Cashew-Kokosmilch-Püree dazugeben. So viel Wasser dazugeben, dass eine dickliche Sauce entsteht (ca. 60 ml). Sauce aufkochen lassen und dann nur noch bei niedriger Hitze ziehen lassen. Kurz vor dem Servieren 2 EL Sahne (ersatzweise Kokosmilch) dazugeben. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken.
- Die gegarten abgekühlten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einem Kartoffelstampfer zerstampfen. Geriebenen Käse, Garam Masala, Chili und Koriander dazugeben. Grob untermischen, dann 1,5 EL Maisstärke hinzufügen. Sollte die Masse noch nicht fest genug sein, noch etwas mehr Maisstärke dazugeben.
- Genügend Öl in einer geeigneten Pfanne/Topf erhitzen (Mindestens 2 cm hoch; Temperatur mit Holzlöffel überprüfen, steigen daran Luftblasen auf, ist das Öl heiß genug). Aus der Kartoffelmasse zunächst ein kleines Bällchen (⌀ = 2 cm) formen und dieses ins heiße Fett geben. Sollte das Bällchen zerfallen, der verbliebenen Masse etwas mehr Maisstärke zugeben.
- Aus der Masse je nach Wahl und Belieben Bällchen (⌀ ~ 3 cm) oder abgeflachte Bällchen formen. Diese Portionsweise im heißen Fett goldbraun ausbacken und anschließend zum Abtropfen auf Küchenpapier legen.
- Nun entweder die Köfte in die Sauce geben oder die Sauce auf tiefen Tellern/Schüsseln anrichten und die Köfte hinein legen. Mit Reis servieren und mit frischen Korianderblättern garnieren.
germanabendbrot says
Es gibt ganz tolle, nicht zu aufwendige indische Gerichte. Natürlich ist ein stundenlang simmerndes Lamm Vindaloo auch mal fein. Aber viele Curries sind schon in einer halben Stunde fertig. Gerade die vegetarischen. Ich freue mich über die tolle Auswahl in Deinem Blog, da ich auch immer auf der Suche nach neuen indischen Gerichten bin!
Caro says
Hihi, freut mich auch das dir die Auswahl gefällt.
Ich versuche auch immer Gerichte zu kochen, die mit recht einfachen Mitteln nachzukochen sind, damit andere merken wie wahnsinnig toll die indische Küche sein kann.
Vor allem Dals sind immer so einfach und schnell zuzubereiten und Hülsenfrüchte sind eine klasse Alternative zu Fleisch.
LG Caro
Chris says
Da meine Töchter (beide Grundschule) und meine Frau kein Fleisch mögen (außer vielleicht mal Bolognese-Sauce) bin ich seit etwa 2 Jahren auch auf die indische Küche gekommen (bei uns kocht der Mann, also ich!). Alle vegetarischen Currys und Dals schmecken so vollmundig und lecker, dass ich seitdem Fleisch nicht mehr vermisse. Und meine Mädels mögen die leichte Schärfe der Gerichte und finden alles andere manchmal fad. Von deinen Rezepten hab ich zuletzt das Berglinsen-Curry gekocht, auch super.