Gibt es bei euch Zutaten die ihr am liebsten in jedem Gericht verwenden würdet? Bei mir sind das Kichererbsen und Spinat. Da ist es nicht verwunderlich das ich ein riesiger Falafel Fan bin. Als Kind habe ich einmal wirklich gute Falafel gegessen. Dieser Geschmack ist mir seither im Kopf geblieben und egal wie oft ich versucht habe Falafel genauso gut nachzukochen, es misslang mir stets. In letzter Zeit habe ich viel dazu recherchiert und zigtausend Rezepte studiert hinsichtlich ihrer Zubereitung. Obwohl klassische Falafel aus getrockneten Kichererbsen und ohne Bindemittel hergestellt werden, findet man in 90 % aller Rezepte Zutaten wie Eier, Kichererbsen aus der Dose, Mehl oder Semmelbrösel. Ich wollte aber ein wirklich klassisches Rezept kreieren und ich würde behaupten, dass mir das gelungen ist.
Aber was macht klassische Falafel aus?
- Sie bestehen aus getrockneten eingeweichten Kichererbsen, denn nur so ist gewährleistet, dass kein Bindemittel notwendig ist.
- Sie werden frittiert. So ist sichergestellt, dass sie innen durch kochen, aber nicht austrocknen.
Das durchgaren ist sehr wichtig, da rohe Kichererbsen den unverdaulichen Giftstoff Phasin enthalten. Aber keine Angst, durch das Frittieren mit einer Dauer von 5 – 6 Minuten wird er zerstört und die Falafel sind perfekt durchgegart.
Dreierlei Falafel
In einem meiner wenigen Kochbücher (Balagan! von Haya Molcho, im übrigen ein wunderbares Kochbuch mit vielen orientalischen Gerichten) fand ich ein Rezept für Falafel die mit grünen Erbsen und roten Linsen hergestellt werden. Die Idee fand ich toll, aber das Rezept sagte mir geschmacklich nicht zu einhundert Prozent zu. Der Grundgedanke blieb mir aber im Kopf hängen und daher habe ich sie in diesem Rezept mit umgesetzt. Den farblichen Effekt kann man natürlich noch durch die Zugabe von Kräutern, Kurkuma oder gemahlener Chili/Paprika verstärken.
Zubereitung der Falafel
Ich habe inzwischen drei Möglichkeiten für euch ausprobiert 🙂 Die Zerkleinerung der Hülsenfrüchte mit dem Fleischwolf meiner Küchenmaschine, Multifunktionszerkleinerer und Stabmixer
(Das sind die Momente da bin ich über jedes einzelne Küchengerät froh). ♥
Zubereitung mit Fleischwolf
Für die Zubereitung der Falafel ist der Fleischwolf sehr praktisch. Alle Zutaten außer Gewürze die Gewürze können direkt hinein gegeben werden und das Ergebnis ist sehr homogen, aber nicht jeder besitzt einen Fleischwolf. Diese Methode empfinde ich daher als eher ungeeignet für euch 🙂 Wer natürlich einen Fleischwolf besitzt, der darf die auch gerne so zubereiten. Am besten ist es dann die Masse zwei – bis dreimal durcharbeiten.
Zubereitung mit dem Stabmixer
Auch das ist eine Möglichkeit, wenn auch nicht meine präferierte. Das Ergebnis ist eine sehr feine Masse, aber Zwiebeln, Kräuter und Knoblauch sollten erst nach dem pürieren zugegeben werden. Sonst wird die Masse zu flüssig und hält nicht mehr selbstständig zusammen.
Zubereitung mit dem Multifunktionszerkleinerer
Das ist mein Favorit. Man gibt alle Zutaten in das Gefäß und bearbeitet die Masse so lange, bis sie aus kleinen ähnlich großen Stückchen besteht. Zwischenzeitlich kratzt man die Masse immer wieder vom Rand herunter.
Zusätzlich habe ich die Masse nach dem Zerkleinern noch einen kurzen Moment ruhen lassen, aber auch dieser Schritt ist optional. Wichtig ist nur, dass das Backpulver (ebenfalls optional) erst danach untergemischt werden sollte.
Tipps und Tricks zu Dreierlei Falafel
- Die Falafel sollten auf keinen Fall zu kurz frittiert werden, da sie sonst nicht komplett durchgaren.
- Als Kräuter benutze ich gewöhnlicherweise Petersilie oder Koriander, aber ich habe es auch schon mit frischer Minze ausprobiert. Alles ist möglich 🙂
- Die Zugabe von Backpulver ist optional, sie lockert die Falafel beim frittieren etwas mehr auf.
- Testet die Temperatur des Öls unbedingt mit einer kleinen Testmasse aus, bevor ihr die restlichen Falafel frittiert.
- Formt ihr die Falafel zu Nocken, dann gebt zuvor etwas Öl auf die Löffel, damit die Masse nicht an den Löffeln kleben bleibt.
Alles Liebe
Caro
Rezept
- 100 g getrocknete Kichererbsen
- 50 g rote Linsen
- 50 g getrocknete Kichererbsen
- 50 g getrocknete Kichererbsen
- 50 g grüne Erbsen
- 1 Schalotte oder ½ kleine Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen oder 1 große Zehe
- 1 EL gehackte Kräuter (Petersilie, Koriander, Minze, o.ä.)
- 1 - 3/2 TL Kreuzkümmel
- ¼ TL Koriander (optional)
- bis zu ¼ TL Backpulver (optional)
- ½ TL Salz oder nach belieben
- Pfeffer nach belieben
- 300 bis 1000 ml Öl (abhängig von Größe)
- Kichererbsen (oder Mischung) zunächst gut mit Wasser abspülen (min. 3 Mal), abgießen und in eine Schüssel geben, so viel Wasser dazugeben, dass die Kichererbsen min. 2 cm mit Wasser bedeckt sind. Mindestens 8 h einweichen lassen, besser bis zu 24 h.
- Vor der Zubereitung Zwiebeln und Knoblauch schälen und grob würfeln (außer Zubereitung mit Stabmixer, dann fein würfeln!). Kräuter waschen und trocknen lassen.
- Kichererbsen abgießen, -spülen und -tropfen lassen.
- Kichererbsen, grob gehackte Zwiebel, Knoblauch und Kräuter durch den Fleischwolf arbeiten. Vorgang zwei- bis dreimal wiederholen.
- Gemahlenen Kreuzkümmel, Koriander, Salz und Pfeffer unterarbeiten. Die Masse abgedeckt für ca. 1 h in den Kühlschrank stellen.
- Kichererbsen in den Stabmixer geben und zu einer homogenen Masse verarbeiten, dabei darauf achten, dass die Masse nicht zu fein wird.
- Große Stückchen vorsichtig aussortieren, dann die Gewürze und fein gehackten Kräuter, sowie Zwiebel und Knoblauch unterrühren. Die Masse abgedeckt für ca. 1 h in den Kühlschrank stellen.
- Alle Zutaten außer das Backpulver in den Multifunktionszerkleinerer geben und alles zu einer homogenen Masse (die Masse sollte körnig sein, nicht glatt!) verarbeiten. Dabei die Masse immer wieder vom Rand herunterspachteln. In eine Schüssel geben und evtl verbliebene große Stückchen aussortieren. Die Masse abgedeckt für ca. 1 h in den Kühlschrank stellen.
- Falafelmasse aus dem Kühlschrank nehmen und das Backpulver gut unterarbeiten.
- Öl in einer tiefen Pfanne, Topf oder einer Friteuse auf mittlerer Stufe erhitzen. Mit dem Löffel etwas von der Falafelmasse abstechen und in das heiße Fett geben, das frittieren sollte zwischen 5 und 6 Minuten dauern, wird die Masse zu schnell braun, dann muss die Hitze reduziert werden.
- Die restliche Masse verarbeiten. Entweder etwas Öl auf die Hände geben und lockere Kugeln aus der Masse formen oder mit zwei Teelöffeln Nocken abstechen.
- Die Falafel ins Öl geben und dort in 5 - 6 Minuten goldbraun und knusprig ausbacken. Auf Küchenpapier das überflüssige Fett abtropfen lassen.
- Bald verzehren, da sie sonst austrocknen. **
Krisi von Excusemebut... says
Hach ich liebe Falafel. Ich backe sie immer im Backofen, dann werden sie nicht ganz so fettig. Gute Idee mit den Linsen und Erbsen, das werde ich probieren!
Liebe Grüsse,
Krisi
schwedischkochen says
Tolles Rezept, das ich gerne nachkochen möchte. Aber bei den Zutaten für die grünen Falafel steht 50 g Falafel. Tippfehler?
Caro says
Huch! Da hat sich tatsächlich ein Fehlerteufelchen eingenistet 😉
Dankeschön für den Hinweise 🙂
LG Caro
Martin says
Super Rezept, Werde es zu unserer nächsten Hausparty mal ausprobieren. Finger food kommt immer gut an Danke für das Rezept
Sonja says
Caro…ich hab ja noch gar nichts zu diesem sensationellen Rezept geschrieben!! Dabei gab es (meine allerersten) Falafel doch schon letztes Wochenende! Wir haben seit neuestem eine “Frittenmaschine” und mein erster Gedanke waren natürlich Falafeln!
Lecker! Und ich glaube auch nicht, dass ich noch ein anderes Rezept gegentesten möchte…und zum Geburtstag bekomme ich einen Food-Processor ;o)
Ganz lieben Dank für das tolle Rezept!
Liebe Grüße, Sonja
Caro says
Uiuiiiii ♥
Du glaubst gar nicht wie sehr mich das freut, ich mag das Rezept ja selbst gern, bin da aber immer so kritisch, weil ich Sorge habe, dass es jemand anderem vielleicht gar nicht zusagt. Zumal richtige Falafel ja schon anders schmecken als das was man mit gekochten Kichererbsen zusammen”panscht” (mir fällt gerade kein anderes Wort ein xD )
Übrigens tolle Bezeichnung Frittenmaschine 😀 ich nenne meine liebevoll Mr. Fritte 😉
Und wegen dem Food Processor bin ich jetzt auf jeden Fall neidisch!
Aber ich habe ja jetzt einen Backofen den man mit dem Tablet bedienen kann xD Sollte mich also nicht beschweren 🙂
Und ja ich gebe dir recht, dass ist womöglich besser das ganze unter F aufzuzuiehen, leider geht das mit dem aktuellen Plugin nicht -.-” aber ich werde mir zum Redesign über Weihnachten mal was einfallen lassen 😉
Viele Liebe Grüße aus Mendig
Caro
Sonja says
ach…ganz vergessen: Du hast das Rezept unter “D” wie “dreierlei” abgelegt – finde ich jetzt schwierig…vor allem, wenn die Sammlung noch größer wird – vielleicht zusätzlich unter “F”?? ;o)
Liebe Grüße, Sonja
Enrico says
Wer Falafel nicht mag, ist selber Schuld! Schönes Rezeptchen, was so direkt mal ausprobiert wird. Und ja, mit dem richtigen Aufsatz sollte das mit dem Fleischwolf prima klappen. Magst du verraten, welches Gerät du da verwendest? Liebe Grüße, Enrico
Diana says
Hallo
Denkst du die kann man auch kalt essen, oder werden die dann trocken? Würde sie gerne mit zur Arbeit nehmen
Lg
Verena says
super Rezept, weil nämlich dem Rezept, mit dem ich sie schon oft gemacht habe sogut wie identisch. Die Idee mit den verschiedenen Sorten / Hülsenfrüchten find ich echt gut und ich werde das bald mal ausprobieren. Heute hatte ich aber nur die schon eingeweichten Kichererbsen, habe aber dafür zum 1. Mal meinen Fleischwolf eingesetzt. Vorher kam hier nur mein großer Bosch-Zerkleinerer zum Einsatz. Aber bei einer so größen Menge, wie ich es meistens habe (500 g trockene Kichererbsen) läufts mit dem Fleischwolf um einiges einfacher als mit dem Zerkleinerer. Denn mit dem musste ich diese Menge aufteilen zum Zerkleinern und oft Stopfen. Das mit dem Fleischwolf (zwei Durchgänge) war da ganz easy.
Kalt essen, naja ich finde, das kann man schon. Deutlich leckerer aber, sind sie frisch.