Nach diesem ganzen Pizzamarathon am Freitag (Beitrag dazu kommt noch) fühlte ich mich gestern früh noch derart voll, dass ich zu einem Entschluss kam. Wir brauchen zu Hause wieder ein oder zwei Wochen indisches Essen. Angefangen hat das ganze letzten Sommer, als wir uns dachten, probieren wir mal eine Woche nur indisch (vegetarisch) kochen aus. Aus einer Woche wurden schnell zwei, dann vier Wochen. Noch nie hatte ich mich so fit und gesund gefühlt. Seither habe ich auch keine Problem mehr mit scharfen Essen. Ich erinnere mich noch an unser erstes Curry nach einem indischen Rezept. Wie wir Zwei mit hochrotem Kopf da saßen, vollkommen verzaubert von dem guten Geschmack. Es war scharf, aber so aromatisch. Ein wahrer Traum! Damals hatte ich noch keinen Blog. Heute jedoch schon und daher möchte ich die meisten Rezepte der nächsten Wochen nur zu gerne mit euch teilen, in der Hoffnung euch damit etwas bezaubern zu können. Den Anfang darf ein recht einfaches, schnelles Gericht machen. Ein indischer Möhren Reis. Eines unserer absoluten Lieblingsgerichte inzwischen (neben dem Berglinsen Curry).
Der Vorteil der indischen Küche
Die indische Küche ist in der Zubereitung teils durchaus etwas komplizierter, da viel mit Gewürzen gearbeitet wird. Ich erinnere mich wie ich anfangs das Rezept neben mir liegen hatte und verzweifelt versucht habe jeden Schritt exakt auszuführen. Inzwischen habe ich natürlich einiges gelernt und weiß, dass der Schlüssel in der Vorbereitung liegt. Anfangs kam ich natürlich nicht auf die Idee meine Gewürze schon vorher abzumessen und in kleine Schälchen zu werfen. Heute weiß ich es glücklicher Weise besser! Daher werden erstmal alle Zutaten vorbereitet und in kleine Schüsselchen verteilt.
Indischer Möhren Reis
Der Möhren Reis lässt sich sogar richtig gut vorbereiten, den Reis könnt ihr nämlich schon am Vortag kochen oder wenn ihr zwischendurch mal ca. 12 – 15 Minuten Zeit habt. Ich habe gleich zwei Portionen Reis gekocht, da ich ihn heute als Beilage für ein Süßkartoffel Curry benötige. Darüber hinaus lässt sich Reis auch sehr gut einfrieren.
Die indische Küche hat eine gigantische Palette an Gewürzen. Für euch Lieben werde ich versuchen auf zu exotische Dinge wie z.B. getrockneten Bockshornklee oder Teufelsdreck zu verzichten. Die meisten Gewürze sollten ohne Probleme im Asia Laden eures Vertrauens verfügbar sein. Heute braucht ihr nicht zu viel. Etwas Ingwer-Knoblauch-Paste (kann man auch kaufen, am Ende des Posts verrate ich euch, wie ihr sie schnell und einfach zubereiten könnt ♥) dazu noch ein Lorbeerblatt, zwei grüne Kardamomkapseln, zwei Nelken und ein bisschen Kreuzkümmel. Das Gericht wird jedoch erst richtig lecker durch…
Das Topping
Ganz ehrlich. Ich könnte auch nur das Topping essen. Es besteht aus gebratenen Zwiebeln, Rosinen und im Normalfall Cashews. Wie ihr seht habe ich diesmal Erdnüsse verwendet. Unser Cashew Vorrat war mal wieder erschöpft und natürlich waren sie im Laden um die Ecke genau an dem Tag auch ausverkauft… Ich nutze übrigens immer blaue Weinbeeren statt Rosinen, weil ich die geschmacklich am meisten mag. Da steht euch die Entscheidung also vollkommen frei. Hauptsache sie sind schön fest und nicht zu klebrig.
Wer jetzt sagt er mag keine Rosinen, dem sage ich. Ich auch nicht! Schon gar nicht in Backwaren oder mitgekocht. Bah! Das ist einfach nicht meins, aber für dieses Topping werden zunächst die Zwiebeln angeröstet und anschließend kommen Nüsse und Rosinen dazu. Diese werden dann schön mitgebraten und karamellisieren dabei leicht. So muss der Himmel schmecken! ♥♥♥
Jetzt habe ich viel mehr geschrieben als ich eigentlich wollte und noch gar nichts zu den kritischen Punkten bei der Zubereitung erzählt… ♥
Die Zubereitung des Möhren Reis
Im Grunde ist die Zubereitung gar nicht so schwer. Zunächst muss der Reis gekocht werden. Ich koche fast ausschließlich Basmati Reis. Nach all den Jahren ist der einfach mein Favorit. Schon der Duft! ♥ Herrlich! Dazu noch ein bisschen Butter und ich bin glücklich. Ich bereite ihn im Kochtopf wie folgt zu:
- Reis waschen – das Spülwasser sollte möglichst nicht mehr weißlich sein
- Einen Teil Reis mit zwei Teilen Wasser in einen Topf geben – ggf. Salz dazugeben
- Mit geschlossenem Deckel aufkochen und auf niedriger Stufe köcheln lassen, bis alles Wasser verschwunden ist. Den Deckel möglichst nicht öffnen. Das ganze dauert ca. 12 – 15 Minuten.
- Den gekochten Reis kurz durchrühren und nach Geschmack ein Stück Butter dazugeben (wenn als Beilage verwendet). Bis zur Verwendung mit geschlossenem Deckel beiseite stellen.
Soviel zum Reis. Möhren raspeln bekommt jeder hin, oder? 😉
Tricky wird es erst beim Topping. Wirklich falsch kann man da nichts machen, aber es gibt ein Optimum! Zunächst werden die Zwiebeln – die Form steht euch wieder frei, ich hatte schon Ringe und alles Mögliche – bei mittlerer Hitze mit etwas Öl / Ghee und einer Prise Salz angebraten bis sie gerade golden werden. Das dauert etwas mehr als 5 Minuten. Wichtig, die Zwiebeln dürfen noch nicht braun sein, denn jetzt kommen die Rosinen und Nüsse dazu. Das ganze nun solange braten, bis die Rosinen sich aufblähen (siehe Bild). Bis dahin sind weitere 5 Minuten vergangen. Keine Sorge, dass ist der zeitaufwendigste Schritt und damit ist das Topping fertig! Jetzt bloß nicht wegnaschen! 😉
In der gleichen Pfanne werden dann die Gewürze mit etwas Öl angeröstet, damit das Öl den Geschmack annehmen kann. Dann wandert schon die Ingwer-Knoblauch-Paste dazu und gleich darauf die Möhren. Sind diese gar, dann folgt der Reis. Ein paar mal rühren, eine Prise Salz und das Essen ist im Prinzip fertig.
Wer möchte, kann das ganze noch mit einer Prise Garam Masala und/oder Zitronensaft abschmecken. Manchmal habe ich auch Tage, da ist mir das ganze zu trocken, dann gebe ich noch etwas Kokosmilch dazu. Dazu passt am Besten ein frischer Salat mit einem leichten Joghurt Dressing. Alles in allem also ein einfaches, recht schnell zubereitetes, leichtes Gericht.
Ein letzter Hinweis
Indische Rezepte beinhalten meist Angaben wie 0,25 TL Kurkuma. Das ist mit einem normalen Löffel eher Abschätzen als Messen, daher habe ich mir ein Set von Messlöffeln zugelegt. Die gibt es angeblich in einigen 1 € Läden bereits für 1 €. Ich hab für meine vielleicht 3 € bezahlt und bin sehr glücklich damit. In meinen Rezepten nutze ich auch diese Maßangaben. Solltet ihr keine Messlöffel haben ist das kein Problem. Ich gebe euch eine kurze Übersetzung meiner Maß”einheiten”, werde das aber bald fest in die Seite als Unterseite einbinden.
- 1 TL (5 ml) entspricht ca. 2 gestrichenen TL
- 2 EL (à 15 ml) entsprechen ca. 3 gestrichenen EL (à 10 ml)
- 0,25 TL (1,25 ml) entsprechen somit etwas mehr als einer Messerspitze und
- 0,5 TL (2,5 ml) entspricht 1 gestr. TL
Ich hoffe das war hilfreich, sonst wendet euch bei Fragen ruhig an mich.
Ich hoffe ihr habt euren Spaß mit diesem leckeren Möhren Reis und findet ihn genauso lecker wie ich. ♥
Alles Liebe
Caro
Ingwer-Knoblauch-Paste
So nach einem halben Roman (‘tschuldigung) jetzt noch schnell die Zubereitung für die Ingwer-Knoblauch-Paste. Für mich hat sich als Faustregel 10 g Ingwer auf eine Knoblauchzehe bewährt. Das ergibt dann etwas mehr als 1 TL Paste. Diese könnt ihr herstellen indem ihr Ingwer und Knoblauch fein raspelt und beides vermischt, oder beides zu einer Paste püriert. Man kann das ganze auch im Mörser zu einer Paste verarbeiten, dass mag ich eher nicht so, da es alles verklebt.
Normalerweise mache ich das bevor ich mit dem Kochen anfange, doch da ich ja mindestens eine Woche indisch Kochen möchte, habe ich gleich auf Vorrat produziert:
- 90 g Ingwer und ca. 12 Zehen Knoblauch eher mittlerer bis kleiner Größe (eine kleine Knolle) in Stückchen hacken
- Mit dem Pürierstab zu einer feinen Paste verarbeiten
- Eine Prise Salz dazugeben und in ein luftdicht schließendes Glas geben.
- Im Kühlschrank lagern und nach Bedarf verwenden
Rezept
- 100 g ungekochten Reis oder etwas mehr als 210 g gekochten Reis
- 100 g Möhren
- 0,5 EL Ghee oder Öl
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Kardamomkapseln
- 2 Nelken
- 0,25 TL Kreuzkümmel
- 1,5 TL Ingwer-Knoblauch-Paste
- Salz
- 0,5 EL Ghee oder Öl
- 1 Zwiebel oder mehrere Kleine (70 - 100 g)
- 25 g Cashews oder Erdnüsse
- 20 g Rosinen / Weinbeeren
- eine Prise Salz
- Salz
- Zitronensaft (optional)
- 0,25 TL Garam Masala (optional)
- Kokosmilch (optional)
- Reis waschen und nach Packungsanleitung oder Erfahrung gar kochen.
- Derweil Zwiebeln in dünne Ringe oder Streifen schneiden. Möhren waschen, schälen und raspeln. Gewürze bereit stellen. Nüsse und Rosinen abwiegen.
- Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Ghee/Öl dazugeben. Zwiebeln mit einer Prise Salz vermischen und in die Pfanne geben.
- Sobald die Zwiebeln Farbe bekommen (golden), die Nüsse und Rosinen dazugeben. So lange weiter braten bis die Rosinen beginnen sich aufzublähen. Dabei darauf achten, dass die Zwiebeln nicht schwarz werden. Alles vorsichtig in eine Schüssel geben, dabei restliches Öl in der Pfanne lassen.
- Etwas zusätzliches Fett in die Pfanne geben und Hitze leicht reduzieren. Dann das Lorbeerblatt sowie Kreuzkümmel, Kardamom und Nelken dazugeben. Braten bis sich das Aroma freisetzt, dann die Ingwer-Knoblauch-Paste hinzugeben (Achtung, das kann spritzen!). Kurz braten bis sich auch hier das Aroma freisetzt.
- Die Möhren dazugeben (Hitze ggf. erhöhen) und solange rühren bis sie gar sind.
- Reis dazugeben und das ganze erneut durchrühren. Solange braten, bis der Reis warm ist.
- Mit Salz abschmecken. Ggf. mit Zitronensaft und Garam Masala. Wem das ganze zu trocken ist, der kann noch Kokosmilch dazugeben.
- Den Möhren Reis auf einen Teller geben und das Topping darauf verteilen oder das Topping vorher unter den Reis heben.
- Mit einem Salat servieren und genießen!
Lutz says
Ein sehr leckeres Rezept. In Ermangelung von Cashewnüssen habe ich gehackte Mandeln genommen. Nach der Anleitung sehr leicht nachzukochen.
Steffi says
Vorhin gekocht und gerad‘ den letzten Haps verspeist: Anbetungswürdig lecker!!!!!
Danke für das tolle Rezept!