Wenn man wie ich im wunderschönen Frankenland aufgewachsen ist, kommt man an ein paar Dingen nicht vorbei u.a.: Bamberger, Nürnis (Nürnberger Rostbratwürstchen) und Laugengebäck. Das habe ich auch lange Zeit vermisst, vor allem anständige Laugenbrötchen! Sie schmecken einfach so gut und sie sind eigentlich ganz einfach herzustellen. Wie ihr sie backen könnt, verrate ich euch in den nächsten Zeilen. ♥♥♥
Die Sache mit der Lauge
Überlassen wir kurz mal der Wissenschaftlerin das Wort. Laugenbrötchen heißen so, da sie tatsächlich in eine Lauge getaucht werden, genauer Natronlauge (in Wasser gelöstes Natriumhydroxid). Beim Backen reagiert die Natronlauge mit der Oberfläche des Gebäcks und beschleunigt die für die Bräunung verantwortliche Maillard-Reaktion. Dadurch erhält Laugengebäck die schöne braune Färbung und den speziellen Geschmack.
Für ungeübte Hände ist Natronlauge natürlich nicht. Aber was nimmt man dann zu Hause? Die Allround Wunderwaffe Natron (Natriumhydrogencarbonat)! Das Natron wird in heißem Wasser aufgelöst, dabei reagiert das Natron zu Wasser, Kohlenstoffdioxid und Natriumcarbonat. Das gibt uns eine schwach alkalische Lösung und ermöglicht die einfache Herstellung von Laugengebäck.
Laugenbrötchen
Vorweg möchte ich erwähnen, dass in diesem Rezept viel Arbeit steckt und es noch nicht perfekt ist. Wer mich kennt, weiß das ich eine Perfektionistin bin und es sehr schwer ist mich zufrieden zu stellen. Das Rezept teile ich dennoch mit euch, weil es jetzt bereits einfach nur HAMMER ist. Die Brötchen sind innen herrlich weich und außen haben sie diese schöne braune Kruste. Auch am nächsten Tag kann man die Brötchen einfach wieder aufbacken und sie schmecken wie frisch gebacken.
Probiert es einfach aus und ihr werdet sie lieben!
Das Rezept
[amd-zlrecipe-recipe:41]
Veggie Burger ♥
Wie wäre es mit einem einfachen Burger mit einem Laugenbrötchen, Quinoa Feta Spinat Bratling und Curry Mayo? Für die Curry Mayo mischt ihr einfach knapp 3 EL Mayo mit 1 TL Currypulver und 1 EL Zitronensaft. Noch ein Scheibchen Käse und etwas Salat. Wer braucht da noch Fleisch?
Nom nom nom!
So das war es für heute von mir, ich kuschel mich jetzt wieder unter meine Decke 🙂 Aber dieses Rezept wollte ich euch wirklich nicht länger vorenthalten.
Alles Liebe
Caro
Rezept
- 300 g Mehl (Typ 405)
- 170 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Trockenbackhefe (=2 gest. TL)
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 30 g weiche Butter
- 50 g Backnatron
- 1 l Wasser
- Salz zum Bestreuen (optional)
- 1 TL weiche Butter
- 1 Ei (für vegane Vaiante weglassen)
- Zucker in 170 ml auflösen. Hefe einrühren und 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, bis die Mischung schäumt.
- Mehl zu der Hefemischung geben, Salz und Butter dazugeben und die Mischung 10 Minuten lang gut durchkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mit etwas Butter einreiben. In eine Schüssel legen und mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken. Für 90 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in sechs gleiche Teile aufteilen. Die Teiglinge rund wirken, damit sie eine glatte Oberfläche bekommen. Beiseite stellen und mit einem Tuch abdecken.
- Derweil 1 Liter Wasser in einem kleinen Topf (Durchmesser ~ doppelt so groß wie die Teiglinge) aufkochen lassen. Natron langsam zugeben (sprudelt stark) und Hitze reduzieren. Die Lösung sollte nicht mehr kochen.
- Ofen auf 200°C Umluft vorheizen und in einer Schüssel 1 Ei mit etwas Wasser vermischen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Je einen Teigling in das Wasser geben, nach 20 - 30 Sekunden wenden und von der anderen Seite ebenfalls 20 - 30 Sekunden ziehen lassen. Mit einem Schaumlöffel herausholen und kurz abtropfen lassen. Auf das Backpapier legen.
- Mit den anderen Teiglingen genauso verfahren.
- Die Teiglinge mit der Ei-Mischung bestreichen und kreuzförmig einschneiden. ggf. mit Salz bestreuen.
- Im heißen Ofen für ca. 15 Minuten backen bis die Brötchen schön gebräunt sind.
Quellen:
Wikipedia.org: Pretzel
Wikipedia.org: Brezel
Wikipedia.org: Laugengebäck
Wikipedia.org: Maillard Reaction
allesvonherzen says
Aaah ich hatte gedacht, die Wissenschaftlerin macht ihre Semmeln mit echter Lauge aber es beruhigt mich ein wenig, dass du da auch eher Respekt vor hast! Drück dich und wünsche weiterhin gute Besserung!!
Sonja says
oh, wie schön! Ich glaube, die werde ich heute Abend spontan backen – fürs Frühstück morgen :o)
Vielen Dank für das Rezept und gute Besserung an Euch.
Liebe Grüße
Sonja
Sonja says
meine liebe Caro, wo soll das denn bitteschön hinführen? Ich meine – WAS genau willst an diesem Rezept noch verbessern?
Ich habe es heute morgen ausprobiert und es waren die bisher besten Brötchen, die ich gebacken habe! Und ich backe seit einigen Monaten alles an Brot und Brötchen selber :o)
UND es waren die besten Laugenbrötchen, die ich bisher gegessen habe…ok, ich wohne in Bremen…vielleicht haben die Bäcker hier einfach nicht das richtige Rezept!
Ich danke Dir sehr, für dieses Rezept! Die gibt es auf jeden Fall zum Osterfrühstück.
Jetzt gehe ich mein erstes Dal kochen…ich bin sehr gespannt, Du wirst sicher von mir hören ;o)
Liebe Grüße
Sonja
Caro says
Liebe Sonja,
du machst mich noch Mal fertig mit deinen Kommentaren :-* Ja ich finde die Brötchen auch total gut, aber ich sag ja ich bin Perfektionist *lach* irgendwas kann man da sicher noch verbessern 😀
Aber es freut mich riesig, dass es dir so sehr gefällt ^^ (vielleicht solltest du deinen Bäckern mal mein Rezept geben xD)
Ganz viele Liebe Grüße
Caro
Flo says
Ei mit Milch braucht’s überhaupt nicht auf Laugen Brötchen unnötig und du könntest unten im Ofen eine feuerfeste Auflaufform mit Wasser einstellen schon vorm Ofen erhitzen ca 1,5 Tassen. Dann haben die Brötchen Dampf im Ofen das ist gut für die Kruste und den Auftrieb!
Grüße P
Katinka says
Ein Traum! Seit ich Süddeutschland verlassen habe suche ich nach vernünftigem Laugengebäck. Das klingt so als würde ich es am nächsten Wochenende in meiner Küche finden. Danke für das Rezept 🙂
Carolin Purper says
Haha, das Problem kenne ich ja auch seit ich aus Nürnberg weg bin 🙂
Viel Spaß mit dem Rezept!!
Liebe Grüße
Caro
Eliza says
Wie heiß muss der Backoffen sein? Ich wohne in der USA und ich will echte, deutsche Laugenbrötchen backen! Danke!
Krueger Angelika says
Wofuer ist der weitere TL weiche Butter? Danke im voraus fuer Antwort.
Gruss
Angelika
Krueger Angelika says
ok Broetchen gebacken. Super lecker, nur sind sie bei mir nicht rund, Der Teig war sehr weich und daher sind sie leider etwas auseinandergegangen. Muss ich vieleicht mehr Mehl nehmen? Ansonsten wirklich sehr fluffig und aussen schoen kross. Sind auch schnell zubereitet. Danke fuer Rezept!!!!
Angelika
Erik says
Kann ich das auch mit frischer Hefe machen? Wenn ja, wieviel muss ich nehmen?
Thomas says
Bitte füge noch bei den Zeiten die Gehzeit des Teiges hinzu. Man braucht für dieses Rezept 40min + 90min Gehzeit.
Bernd says
Tolles Rezept und super lecker. Meine Kinder und ich sind begeistert.
Vielen Dank.
Philip says
Wirklich klasse, danke für das Rezept!
Habe die 2TL Trockenhefe durch ~15g frische Hefe ersetzt, hat super funktioniert.
Endlich eine Lösung für mein ganz persönliches Problem dieser frustrierend trockenen Dallmeyer-Aufbackbrötchen der einzigen “Bäckerei” in Reichweite, yay 😀
Ella says
Hallo Caro,vielen Dank für das Rezept. Die Brötchen (ich habe Stangen mit Saaten und Käse gemacht) sind ganz wunderbar geworden. Der Teig ging perfekt auf,ließ sich problemlos verarbeiten und das Ergebnis ist hervorragend. Danke sehr ,Ella ☀️
Ilona says
Ich backe diese Brötchen gerade, wollte nur einen Hinweis geben. Für die vegane Variante müsste auch die Butter gegen Margarine getauscht werden..
Das Backergebnis liegt noch nicht vor. Bin aber mordsmäßig gespannt.
Edel says
Bei welcher Temperatur (Lauge) werden die Teiglinge getaucht?