Letzten Samstag/Sonntag habe ich am Synchronbacken #8, veranstaltet von Sandra und Zorra, teilgenommen und dabei den Fortschritt der anderen Live über Instagramm mit dem Hashtag #synchronbacken verfolgen können. Natürlich habe ich auch mitgebacken 🙂 Und was gab es Gutes? Ofenberliner!
Berliner, Krapfen, Pfannkuchen oder was auch immer
Dank meiner unzähligen Umzüge kenne ich ja die gängigsten Bezeichnungen, ich bevorzuge im Normalfall die Bezeichnung Krapfen, immerhin habe ich 18 Jahre in Franken gelebt und es so gelernt. Aber ich passe mich meinem lokalen Umfeld an und sage jetzt mal Berliner dazu. Ich mag diese kleinen runden Dinger, habe sie aber bisher nicht selbst gemacht – Warum weiß ich nicht. Daher musste ich das einfach mit ausprobieren.
Das Rezept findet ihr übrigens bei Zorra von Kochtopf.me. Ich habe mich auch recht strikt daran gehalten, immerhin war es mein erster Versuch und da wollte ich etwas vorsichtiger sein. Wäre ja zu Schade gewesen, wenn ich am Ende nur Teigkleckse auf dem Blech hätte. Ich fand das Endergebnis eine Spur zu trocken. Am Montag habe ich sie aber noch einmal mit einem Schluck mehr Milch gebacken (und dabei auch alles andere geändert). Den Teig habe ich allerdings nicht über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Das Ergebnis war schon fluffiger und weicher – am nächsten Tag dann trocken – wie auch bei echten Krapfen 🙂 Das Rezept dazu teile ich ein ander Mal mit euch.
Das Wichtigste…
..bei Krapfen und Berlinern ist und bleibt die Füllung. Ohne schmecken sie natürlich auch, aber noch lange nicht so gut. Meine liebste Füllung ist immer noch Hiffenmark. So wollte ich meine Ofenberliner natürlich genau damit füllen… Natürlich habe ich Hiffenkonfitüre zu kaufen und die Zeit war zu knapp meine Mam zu fragen, ob sie mir ihre zuschickt. Was macht man also Samstag abends ohne Konfitüre und vor allem ohne Füllwerkzeug? Na glücklicherweise hatte ich zuvor schon die Idee gehabt eine Eierlikörcreme zu machen. Eierlikör war also da.
Der Plan
Wie mache ich jetzt nur eine EierlikörCREME? Recht erfolglos wälzte ich mich durch ein paar Kochbücher und Pinterest, ohne das zu finden, was ich im Kopf hatte. Ich wollte eine Creme die man leicht in die aufgeschnittenen Berliner spritzen kann ohne das alles wieder hinausläuft, gleichzeitig aber auch mit allem was ich so habe machbar ist. Nach etlichem Grübeln fiel mir wieder ein das ich vor JAHREN mal eine Creme aus aufgeschlagenen Eigelb und kochender Milch gemacht habe. So rannte ich ins Mädchenzimmer (heißt übrgens nur so, weil es eigentlich mein Arbeitszimmer ist, da aber auch Lunas kleines Klöchen steht…). In einem Party Kochbuch (Verlag Zabert Sandman) fand ich das Rezept für ein Pfirisch Trifle mit Vanillecreme. Ich studierte das Rezept also ganz genau. Da ich eine Eierlikör-Creme machen wollte, ersetzte ich die Milch durch eine Mischung aus Milch und Eierlikör und wollte nach dem Kochen noch etwas Eierlikör zugeben. Das ganze sollte gut Schuss haben. Damit war die Basis gelegt!
Vorbereitet habe ich die Creme übrigens schon Samstags, damit am nächsten Morgen alles schön kalt ist und ich morgens keinen Stress habe.
Die Umsetzung
Immer wenn ich etwas ganz neues ausprobiere, werde ich etwas chaotisch und renne zwischendurch panisch umher, sieht sicher lustig aus, wenn ich zum zehnten Mal von der einen Seite zur anderen springe. So lief das auch hier wieder ab. Zunächst habe ich das Mark aus der Vanilleschote gekratzt und beides zusammen in die Milch gegeben. Milch und Eierlikör aufkochen lassen und währenddessen habe ich das Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen lassen. Gott sei Dank besitze ich eine Küchenmaschine! Danke Papa und Uli! Natürlich fing die Milch viel zu früh mit dem Kochen an, weil ich die Temperatur zu hoch eingestellt hatte. Also Milch nochmal aus und weitermachen. Maisstärke und Mehl schnell gesiebt und zu der aufgeschlagenen Eier-Zucker-Masse gegeben. Warum eigentlich Maisstärke dazu? Ich hatte die Hoffnung der Creme so etwas mehr Halt zu geben! Natürlich kochte meine Milch jetzt nicht mehr, also schnell wieder eingeschaltet, und aufkochen lassen. Mit dem heißen Topf die Seite gewechselt und langsam zur Eimischung gegeben, dabei das Maschinchen weiter schlagen lassen (auf zweithöchster Stufe mit Spritzschutz). Kurz weiterrühren lassen, dann zurück an den Herd und die Creme in den Topf. Jetzt war Muskelkraft angesagt! Ich habe die Creme mit dem Schneebesen solange gerührt (mittlere Hitze) bis sie schön dick wurde, was mit der Zeit immer anstrengender wurde. Schnell noch den restlichen Eierlikör (40 ml) untergerührt, kurz weiterrühren und schwupp landete die Creme in einer passenden Schüssel. Etwas Zucker darüber gestreut und mit Frischhaltefolie abgedeckt und Abkühlen lassen, ehe die Creme über Nacht in den Kühlschrank kam.
Ups!
Am nächsten Morgen begutachtete ich die Creme ganze genau. Geschmack gut, aber Konsitenz… Ich habe mehr erwartet. Aber man kann ja alles retten. Die Creme also schnell aufgeschlagen und festgestellt, dass sie viel zu flüssig ist. Als Füllung zur reinspritzen wäre sie genau richtig gewesen, aber ich wollte die Ofenberliner ja aufschneiden und dann Füllen… Wie bekommt man eine Creme fest? SCHOKOLADE, kam mir plötzlich in den Kopf und ich fischte eine Tafel guter Zartbitterschokolade aus der Backschublade. Ich hatte die Hoffnung, dass dies die Creme ausreichend andicken würde, ohne das ich Gelatine o.ä. probieren muss. Schnell die Schokolade im Wasserbad schmelzen lassen und dann in einem dünnen Strahl zu der Eierlikör-Creme gegeben (die derweil weiter von der Küchenmaschine aufgeschlagen wurde).
Der Augenblick der Wahrheit
Nach so einem Chaos bin ich innerlich sehr gespannt auf das Ergebnis und ich hatte mich innerlich schon damit abgefunden meine Berliner einfach mit meiner Lieblingsmarmelade zu bestreichen. Doch dann kostete ich das Ergebnis und dachte mir nur WIE GEIL! Ich war tatsächlich sofort versucht diese ganze Schüssel einfach leer zu essen, aber ich habe mich beherrscht. Tatsächlich hatte mein Schokoladen Notfallplan funktioniert.
Die Creme hatte genau die richtige Konsitenz, weder zu flüssig, noch zu fest. Ein kleiner Eierlikör-Schoko-Traum. Also nach dem Abkühlen ab damit in die Spritztülle und auf den aufgeschnittenen Ofenberliner. Ergebnis: LECKERSCHMECKER!!!
Funktioniert auch super als kleine Schokokleckse 🙂
Ich für meinen Fall werde diese Creme sicher bald wieder zubereiten, diesmal aber mit Baileys und als Dessert mit zerkrümmelten Keksen oder einem Biskuit Boden.
Die Teilnehmer
Sandra – From-Snuggs-Kitchen
Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Elisabeth von De Oostenrijkse Paplepel
Ingrid von auch was
Anja von KüchenMampf
Franziska von nur mal kosten
Katrin von Summsis Hobbyküche
Dagmar von Dagmars Brotecke
Kornelia von Küchentheater
Klaudia von Kochen mit Herzchen
Susi von den Kochmädchen
Felisa von kleinekücheblog
Karina von Karamba Karinas Welt
Melissa von Gourmandises Vegetariennes
Zorra vom Kochtopf
Jeanette von Cuisine Violette
Martina von Frau B.
Caro von Caros Küche
Tamara von Cakes, Cookies and more
Tanja von Greenway36
Sollte ich jemanden vergessen haben, dann doch bitte eine kurze Nachricht in den Kommentaren oder eine E-Mail an meine Wenigkeit und ich schreibe euch schnell mit rein 🙂 Ich möchte auf diesem Wege auch noch einmal Zorra und Sandra für dieses schöne Event danken. Das ist eine prima Sache und hat echt Spaß gemacht und man konnte wieder neue Leute kennenlernen.
EIN GROßES DANKESCHÖN!
Ich habe jetzt seltsamerweise Lust auf Oreos… Ich weiß was für ein Rezept es am Wochenende für euch Lieben gibt 😉 Aber erstmal heute Abend die Brotchips!
Alles Liebe!
Caro
Rezept
- 5 Eigelb
- 80 g Zucker
- 25 g Mehl
- 15 g Maisstärke
- 300 ml Milch
- 150 ml Eierlikör + 40 ml Eierlikör
- 1 Vanilleschote
- 100 g dunkle Schokolade
- Mehl und Speisestärke mischen und in eine Schüssel sieben.
- Vanilleschote aufschneiden und das Mark herauskratzen. 300 ml Milch mit 150 ml Eierlikör mischen. Vanillemark dazugeben und bei mittlerer Hitze aufkochen lassen.
- Derweil Eigelb und Zucker schaumig aufschlagen (kann bis zu 5 Minuten dauern), dann langsam die Mehl-Speisestärke unterrühren (die Milch sollte jetzt kochen).
- Die Vanilleschote schnell aus der heißen Milch-Eierlikör-Mischung entfernen und die Mischung unter die Eier-Mehl-Mischung rühren. Gut Durchrühren, damit keine Klümpchen in der Mischung verbleiben.
- Die Creme zurück in den Topf schütten und unter Rühren bei mittlerer Hitze aufkochen lassen, dabei wird die Creme immer dicker werden.
- Nun die verbliebenen 40 ml Eierlikör unterrühren und ca. 1 Minute unter stetigem Rühren auf dem Kochfeld behalten. Vom Kochfeld nehmen und kurz weiterrühren.
- Creme in eine geeignete Schüssel geben und mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Haut bildet. Auskühlen lassen.
- Sobald die Mischung kalt ist, die Schokolade in Stücke brechen und im heißen Wasserbad schmelzen.
- Die Creme mit dem elektrischen Schneebesen aufschlagen und die geschmolzene Schokolade während des Schlagens in einem dünnen Strahl dazugeben. Mischung kurz weiterschlagen.
- Die Creme nur kurz auskühlen lassen, evtl. noch einmal aufschlagen lassen und dann weiterverwenden.
Birgit D says
Not macht erfinderisch… Ich kann mir die Creme-Füllung als sehr lecker vorstellen. 🙂 Muss ich mir merken.
Liebe Grüße Birgit