Naan. Das ist dieses köstliche leckere indische Fladenbrot, dass man beim Inder meistens als Beilage erhält. Durch den verwendeten Joghurt erhält es seinen ganz speziellen Geschmack. Genau das macht Naan auch so beliebt. Es ist einfach lecker. Ich experimentiere seit über zwei Jahren an einem Rezept, das ein fluffiges aromatisches Naan ermöglicht. Natürlich ist das Ergebnis nicht mit einem original indischen Naan zu vergleichen. Dafür fehlt dem Großteil – mich eingeschlossen – ein klassischer Tandoor. Aber dieses Rezept kommt dicht heran und gibt euch ein derart leckeres Naan, dass ihr es am liebsten jeden Tag essen möchtet!
Naan aus der Pfanne
In meinen früheren Versuchen habe ich Naan noch mit Eiern zubereitet, doch auch davon bin ich inzwischen abgekommen. Die jetzige Rezeptur ist für mich genau richtig und lässt sich vielseitig anwenden. Es muss ja nicht immer als Beilage zum indischen Essen dienen, warum nicht mal als Wrap gefüllt mit Salat und leckeren Quinoa Feta Spinat Bratlingen?
Als ich das letzte Mal Ghee hergestellt habe, habe ich die Reste, die nicht mehr ins Glas passten, mit geriebenem Knoblauch und gehackter Petersilie gemischt. Die fertigen noch heiße Naan Brote habe ich dann damit bestrichen. Wunderbar! Auch habe ich gute Erfahrungen mit dem Warmhalten gemacht. Dafür die fertig gebackenen Brote gestapelt in Alufolie einwickeln und im warmen (ca. 60 – 80 °C Ober-/Unterhitze) Ofen ruhen lassen. So schmecken sie noch bis zu vier Stunden später wie frisch gebacken. ♥
Tipps & Tricks
Ein paar Dinge sind bei der Zubereitung zu beachten.
Zeit und nochmal Zeit
Ein Hefeteig benötigt Ruhe und Geduld, dafür werdet ihr mit einem Höchstmaß an Fluffigkeit belohnt. 60 Minuten für den Teig sind wirklich Minimum und wenn die geformten Teiglinge, dann nochmal 30 Minuten gehen dürfen, umso besser.
Ausrollen
Anders als meine Pizzateige dürft ihr die Naan Teiglinge ausrollen, aber am besten mit mäßigem Druck arbeiten. Vorsichtig anrollen, um 90° drehen und das ganze knapp drei bis vier Mal wiederholen bis sie eine Dicke von knapp 5 mm erreicht haben. Beim Backen in der Pfanne gehen sie dann schön auf. Natürlich könnt ihr sie auch dünner ausrollen oder dicker. Am besten experimentiert ihr mit der für euch optimalen Dicke!
Eins nach dem anderen
Bei uns zu Hause arbeiten wir Zwei als Team am Naan. Markus darf ein Auge auf das Naan in der Pfanne haben, während ich Neue ausrolle und die gebackenen mit Ghee oder Öl bepinsel. Seid ihr allein? Legt euch die Teigkügelchen parat – am besten immer mit einem leicht feuchten Tuch abgedeckt – und rollt ein bis zwei Stück aus. Nicht stapeln, sie würden aneinander kleben bleiben. Während das erste in der Pfanne gart – das dauert knapp 90 Sekunden – rollt ihr dann das nächste aus. Zwischendurch schnell zurück zur Pfanne und wenden. Das gebackene Naan herausnehmen und umgedreht auf Alufolie legen. Mit geschmolzenem Ghee oder Öl bepinseln und dann schnell das nächste in die Pfanne werfen. Wenn ihr ausreichend Platz habt, könnt ihr auch vorher alle ausrollen. 🙂
Bepinseln
Zur Not kann das weggelassen werden, aber mit etwas Ghee oder auch Öl schmeckt das ganze nochmal viel viel besser und es bleibt super soft. Am besten ihr verfeinert das Ghee (Öl) vorher mit etwas Knoblauch und Koriander (Petersilie). Ein Traum ♥
Ihr braucht übrigens nur eine Seite bepinseln und zwar immer die Seite die in der Pfanne zuletzt unten war (siehe Fotos).
Am Ende werdet ihr mit mega leckerem Naan belohnt!
Alles Liebe
Caro
Rezept
- 180 ml lauwarmes Wasser
- 0,5 TL Zucker oder Honig
- 2,5 TL Trockenbackhefe (1 kleines Päckchen) oder 20 g frische Hefe
- 400 g Weizenmehl (Typ 405 oder 550) - Dinkelmehl oder Weizenvollkornmehl** auch möglich
- 130 g Joghurt
- 0,5 EL Öl
- 0,5 TL Salz
- 2 EL Ghee oder gutes Öl
- geriebener Knoblauch (optional)
- gehackter Koriander oder Petersilie (optional)
- Erst den Zucker, dann die Hefe in das lauwarme Wasser einrühren und 10 Minuten stehen lassen, bis sich Bläschen bilden.
- Derweilen Mehl in eine ausreichend große Schüssel sieben.
- Hefe-Zucker-Lösung zu dem Mehl geben. Mit einer Gabel vorsichtig Mehl vom Rand unterziehen bis das ganze eine breiartige Konsistenz erreicht. 15 Minuten stehen lassen.
- In einer kleinen Schüssel Joghurt mit Öl und Salz verrühren.
- Joghurtmischung zu dem Mehl-Hefe-Gemisch geben. Besitzer einer Küchenmaschine o.ä.: Maschine jetzt für mindestens 5 Minuten kneten lassen, bis der Teig geschmeidig wird. Herausnehmen und von Hand eine Kugel formen. Von-Hand-Kneter: Zunächst die Zutaten mit einer Gabel grob verrühren, dann vorsichtig kneten bis daraus ein homogener Teig geworden ist. Achtung Der Teig ist sehr klebrig, aber das muss so, daher nur so viel Mehl nehmen wie nötig ist!
- Gekneteten Teig in eine Schüssel geben und mit einem feuchten Tuch abgedeckt eine Stunde gehen lassen.
- Nachdem der Teig sich sichtbar vergrößert hat, den Teig in 8-10 Portionen aufteilen. Daraus vorsichtig Kugeln formen und erneut für mindestens 10 Minuten gehen lassen (besser 30 Minuten).
- Die Kugeln vorsichtig auf einer leicht bemehlten Fläche auf eine Dicke von ca. 5 mm ausrollen (Nicht stapeln! Sie verkleben sonst).
- Backofen auf 80 °C vorheizen und das Ghee schmelzen. Evtl. gehackten Koriander und den geriebenen Knoblauch hinzufügen.
- Eine Pfanne auf mittelhoher Stufe (nicht die höchste und evtl. bei zu starker Rauchentwicklung runterregeln) erhitzen.
- Sobald die Pfanne heiß ist einen ausgerollten Teigling hineingeben.
- Wenn sich auf der Oberseite Blasen bilden und die Unterseite beginnt braun zu werden, den Fladen wenden.
- Bis zum gewünschten Bräunungsgrad weiter"braten", dann umgedreht in den Backofen legen und mit dem geschmolzenen Ghee bestreichen.
- Mit den verblieben Teiglingen genauso verfahren.
Anmerkung: Dieser Beitrag wurde am 08.04.2016 komplett überarbeitet.
Sonja says
Liebe Caro,
ich habe zwar noch nicht so oft Naan gegessen, aber diese waren definitiv die besten bisher! Ganz lieben Dank für Deine Mühe und dass Du das tolle Rezept mit uns teilst.
Ich habe heute die angegebene Menge gemacht und die Hälfte nach dem Durchkneten in den Kühlschrank geparkt. Mal schauen, ob das Ergebnis morgen auch so gut ist, dann kann man es ein bisschen besser vorbereiten, wenn nicht so viel Zeit ist. Wenn Du magst, werde ich berichten :o)
Ich finde Deinen Blog ganz wunderbar – ich bleibe noch ein bisschen und probier mich durch!
Ganz liebe Grüße
Sonja
Caro says
Liebe Sonja,
das freut mich wirklich wahnsinnig zu hören, gerade am Naan habe ich wirklich lange selbst gefeilt bis ich es perfekt fand 😀
Und ja du musst mir unbedingt erzählen wie es morgen geworden ist! (Aber schön dran denken den Teig 30 Minuten vorher rauszuholen 🙂 )
Liebe Grüße
Caro
Münch says
Hallo,
Morgen will ich mal dein Naan Brot machen. Kannst du mir bitte sagen wie ich es war halten kann?
Liebe Grüße
Marita
Ketsti says
HalloCaro meine Ona kommt aus dem.Sudetenland die hat dieses Brot genau so zubeteitet wenn kein Joghurt dann hat sie Milch genommen und statt Öl Butter sonst genau gleich.Sie hat die Teile etwas dicker gemacht so um die 3 bis 4 cm (fertig)mittig aufgeschnitten wenn sie etwas abgekūhlt waren darauf kam geriebener Apfel wer mag mit etwas Zimt und darauf ein Esslöffel dicke saure Sahne besser Smetana aus dem Russischen Laden.Ich sage dir wir yaben u s weggeschmissen.Im Sommer zum Kaffee war das ein Träumchen.Vielleicht probierst du esmal aus schmecjt echt vorzūglich u d wenn es Reste gab dann aufschneiden mit Butter und Zucker bestreuen oder mit Zuckerrūbensirup oder auch Marmelade…Guten Appetit.Wūrde mich freuen wenn dus mal ausprobierst obwohl es jetzt kein Sommer ist.LG
Tommy Reichl says
Ich habe zusammen mit meiner Frau über sieben Jahre in Kolkata (Indien) gearbeitet und gelebt. Entsprechend oft haben wir Naan zu den verschiedensten Gerichten gegessen. Das Rezept schaut sehr gut aus und kommt dem original sehr sehr nahe. Traditionell werden Naan Brote in einem Tondoor Ofen gebacken, der u. U. weit über 400 Grad erreicht. Das geht dann sehr schnell denn das Brot wirft schon nach ein paar Sekunden blassen und ist fertig. Heute werde ich mal dieses Rezept ausprobieren. Ich bin aber aufgrund der Zusammenstellung der Zutaten und der Zubereitung sehr zuversichtlich, daß es funktioniert. Ich werde noch Schwarzkümmel und gemörserte Koriander Samen hinzufügen.
Lg
Tommy
Sonja says
Liebe Caro,
das funktioniert ganz wunderbar! Ich habe den Teig fast 24 Stunden im Kühlschrank gehabt, dann 30 Minuten Zimmertemperatur annehmen lassen, Kugeln geformt und nach weiteren 30 Minuten ausgebacken. Vielleicht sind sie ein kleines bisschen kräftiger als die von gestern, aber sehr, sehr lecker!
Dazu gab es die volle Dröhnung Knobi – nach dem Backen habe ich sie mit Rucola-Pesto bestrichen und gefüllt mit ordentlich viel Salat und Guacamole. Ist zwar nicht wirklich indisch, aber saulecker!
Die armen Menschen, die heute noch in meine Nähe kommen :o)
Liebe Grüße
Sonja
Michael Falkner says
Mmmmh klingt nicht “verboten” lecker sonder (wie wir sagen) VOI Lecker.
Sakrischen Dank aus dem bayerischen Wald für das Rezept und die Inspiration
Liabe Grüße
Michael
Carolin Purper says
Immer gerne! 🙂
Liebe Grüße
Caro
cookingCatrin says
Ich habe das Naan zwar noch nie gegessen, aber es sieht unglaublich lecker aus!! 🙂 Und die Fotos – wow!
Liebe Grüße,
Antonia von cookingCatrin
Carolin Purper says
Liebe Antonia,
Also dann wird es aber mal Zeit das nachzuholen!
Und vielen lieben Danke für das Kompliment ♥
Liebe Grüße
Caro
Lena says
Hallöchen Caro,
ich habe heute das 1. mal Naan gegessen und es war super lecker. Es ist aber noch einiges übrig… Kann ich den restl. Teig backen und dann einfrieren?
Liebe Grüße Lena
Caro says
Hi liebe Lena,
Freut mich, dass es geschmeckt hat ❤ natürlich kannst du den restlichen Teig backen und anschließend aufbacken, dafür die Fladen am besten in Alufolie einwickeln und bei 200 °C aufbacken, sollte so 5 Minuten dauern
LG Caro
Laurence says
Also Caro, ich musste Dir jetzt unbedingt schreiben, ich hab Dein Naan-Rezept am Wochenende gemacht und ich kann nur sagen dass ich aber so was von begeistert bin. Ich habe schon mehrere Rezepte ausprobiert, aber Deins übertrifft alles!!! Und nächstes WE muss ich unbedingt Deinen perfekten Pizzateig testen 🙂 Ich werde berichten.
Vielen lieben Dank auch für Deine Mühe um alles zu erklären, ich hab nie gerne gekocht, aber so langsam macht’s Spass. Ach ja, seit dem ich hier mitgelesen habe, weiss ich nun auch dass Mehl nicht gleich Mehl ist 😉
Liebe Grüsse
Laurence
lifeofmisspee says
Hallo liebe Caro!
Ich habe schon viele verschiedene Naan Brote probiert aber keines kam bisher an den Geschmack beim Lieblingsinder. Nun hast du dieses tolle Rezept gepostet und ich bin begeistert! Freue mich auf viele weitere Rezepte von dir! Liebste Grüße Pee
germanabendbrot says
Mein Naan war mir immer zu “Brötchen”-artig. Deine sehen viel authentischer aus. Das mache ich am Freitag nach. Und WEHE, es funktioniert nicht. Haha! Aber mit Deiner genialen Anleitung mache ich mir keine Sorgen. Schönes Rezept u. gute Schritt-für-Schritt-Beschreibung. Danke schon mal dafür!
Bea says
Hallo, die naan Brote schmecken echt super! Danke für das Rezept! Eine Frage hab ich: bräts die Brote mit oder ohne Öl?
Caro says
Huhu Bea,
immer ohne Öl 🙂 Das Öl (entweder geschmolzenes Ghee oder Olivenöl) gebe ich immer direkt nachdem ich es aus der Pfanne geholt habe mit einem Pinsel derüber.
LG Caro
Bea says
Dankeschön!
Marina says
Also ich frage mich, wie die ganzen positiven Kommentare zustande kommen…
Bei mir war der “Teig” nach Schritt 3 schon zum scheitern verurteilt und nach Schritt 5 habe ich mich damit abgefunden, die Pampe wegzuschmeißen. Mehr war es leider nicht. Eine “nasse” Pampe, stückig und alles andere als eine homogene Masse.
Hatte mich eigentlich auf dieses tolle, einfache Rezept gefreut, vor allem nach den ganzen Kommentaren, aber das war wohl leider nichts.
Chris says
Ja, ging mir genauso. Ich hab’s allerdings nicht weggeschmissen sondern Mehl dazugegeben, bis man irgendwie Brote backen konnte. Kugeln zu formen war allerdings absolut unmöglich. Der Geschmack war okay, aber diesen stückigen, klebrigen Teig werde ich leider nicht mehr machen.
Wolf Rüdiger von Falkenstein says
Hallo Caro!
Nachdem ich deinen Pizzateig probiert habe, nun auch das NAAN Brot. Beides sensationell, zwar mit viel Arbeit verbunden, aber man wird dann wirklich belohnt.
Gruß aus der Steiermark!
Nadine says
Wird es nun in der gebraten oder im ofen gebacken?
Madeleine says
Hallo Caro,
durch Zufall bin ich auf Dein Naan-Rezept gestossen und habe es gestern gleich ausprobieren müssen. Der Teig hat sich gut verarbeiten lassen und gebraten habe ich die Teigfladen in einer schweren Eisenpfanne. Das Ergebnis war super!!! Das wird fortan wohl unser Standardrezept für Naan werden 🙂
Vielen Dank & liebe Grüße,
Madeleine
Zoe || Cookinesi says
Yummy, sieht das toll aus! Naan lieben wir sehr und es passt hervorragend zu echt vielen Gerichten. Wir haben vor kurzem Focaccia selber gemacht: https://www.cookinesi.com/rezept/focaccia-mit-zwiebel-und-rosmarin/